Der Kubus des neuen Kolumbarium stellt sich schützend unter einen Baldachin. Mit dieser gestalterischen Ausformulierung wird deutlich gemacht, dass es sich um einen besonderen Ort handelt, der sich bewusst unterscheidet vom Durchschnittlichen und Beliebigen. Unterstützt wird die konzentrierte, würdevolle und feierliche Wirkung durch die einheitliche Verwendung von Messing für die Grabplatten und als Fassadenmaterial für die Außen- und Innenwände. Die Trauernden betreten das Kolumbarium über die zwischen Innen und Außen vermittelnde Stützenreihe des Baldachin und gelangen in den Urnenraum durch ein festliches Portal. Dieser “heilige Bezirk“ steht ganz im Licht. Durch die Verwendung des Messings auch im Innenraum kommt es zu stimmungsvollen Lichtreflexen, die sich im Laufe der Tages- und Jahreszeiten immer wieder verändern werden. Die Oberfläche des Messings wird sich im Laufe der Jahre von goldglänzend zu einer nuancierenden Bronzefarbe verändern. Diese besondere sich verändernde Atmosphäre aus Raum, Licht und Material stehen gleichsam als Metapher für die Einmaligkeit und die Vergänglichkeit.
Durch den Abbruch der Aufbahrungsräume ergibt sich die Möglichkeit, Fassade und Innenraum der Trauerhalle neu zu gestalten. Der Bereich der Aussegnung sollte der Bereich sein, auf den hin sich alles konzentriert. Er soll wie der Urnenraum, ganz im Licht stehen. Alles Ablenkende, wie vorhandene Seitenfenster und Türen werden rückgebaut. Für die neuen Oberlichtfenster wird die Kunstverglasung des alten Seitenfensters wiederverwendet. Die Decke erscheint nun leichter und die Lichtführung verbessert sich.





